Samstag, 14. Februar 2004

 


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Bücher in Bürgerhänden
Ehrenamtliches Engagement: Neuer Förderverein in Huchenfeld übernimmt Kosten für Stadtteil-Bibliothek

PFORZHEIM. Stichtag ist der 30. Juni: Dann wollen Ehrenamtliche die Nordstadt-Bücherei leiten. In Huchenfeld muss ein neuer Förderverein 5000 Euro und ab 2005 das Doppelte pro Jahr für die Filiale aufbringen.

Der Gemeinderat hatte kurz vor Weihnachten beschlossen, bei den Büchereifilialen aus Kostengründen auf die Mithilfe der Bürger zu setzen. Die Nordstadtbücherei wird zum 1. Juli von der Stadt aufgegeben, das Personal für die Bücherei im Bürgerzentrum Buckenberg-Haidach mittelfristig um eine halbe Stelle reduziert und durch Ehrenamtliche ergänzt, so lautete der Beschluss. Die Ortsverwaltung Huchenfelds trägt künftig dafür Sorge, dass die Kosten für die Filiale durch Spenden und Sponsoren gedeckt sind.

Ausgaben voll übernehmen

Der neue Vorstand des "Huchenfelder Leseforum" hat sich deshalb viel vorgenommen. Vom 1. Juli an soll der Verein nach Worten von Pressewartin Ute Kasper etwa 5000 Euro der anfallenden Personalkosten für die Filiale
aufbringen. Vom 1. Januar 2005 an übernehme der Verein die komplette Summe für Personal und Medien, 10 000 Euro im Jahr. Der Vorstand besteht aus Sabine Schnabel, Andrea Kelnhofer und Ortsvorsteher Heinrich Bayer.

Die bisherige Mitarbeiterin der Stadtteilbücherei, Margarete Regelin, gehe in den nächsten Monaten in den Ruhestand, sagt Kasper. Auf Minijob-Basis will sie sich dann wieder einstellen lassen. Im Übergang bezuschusse die Stadt die Bücherei noch. Die vollen Kosten müsse ab 2005 der Verein tragen, sagt Kasper.

Sie hofft auf Spendenwillige und darauf, das größere Aktionen wie eine Bücherbörse am 15. Mai die Summe erbringen werden. Ein Euro im Monat reiche aus, um im Förderverein Mitglied zu werden. Die Stadt unterstütze
die Filiale insofern, als Bibliothekare der Stadtbibliothek auch künftig neue Bücher aussuchen und die Stadtteil-Einrichtung die Computer weiter nutzen könnte, sagt Kasper. In der Nordstadt hatte sich vor Weihnachten der Verein "Nordstadt liest" gegründet mit dem Wunsch, auf ehrenamtlicher Basis die Filiale von Juli an zu übernehmen. "Das Ziel ist es, die hauptamtlichen Personal- und Aushilfskosten einzusparen", sagt einer der Vorstände Pfarrer Volker Matthaei. In einem Gespräch mit Bürgermeister Gert Hager wollen die Mitglieder einen möglichen Weg diskutieren.

Klar sei aber, dass die Bürger auf die Räume und das Inventar angewiesen seien. Noch müsse geklärt werden, ob die Räume in der Nordstadt weitergenutzt werden könnten, sagt Eva Krauter, Leiterin der Stadtbibliothek. Mit Gesprächen darüber, ob ein tragfähiges Konzept möglich ist, rechnet sie im März.

Interessierte gemeldet

Das Bürgerzentrum Buckenberg-Haidach mit den zwei Mitarbeiterinnen soll von Mitte des Jahres von Ehrenamtlichen unterstützt werden. Krauter möchte jetzt mit einem Flyer dafür werben, einige Interessierte hätten sich auch schon gemeldet. Es gehe dabei um Arbeiten wie das Rücksortieren, um die Medienpflege und das Vorlesen.

Am Huchenfelder Förderverein Interessierte melden sich bei Ute Kasper unter der Telefonnummer
97 07 20. Wer sich in der Nordstadt engagieren möchte, kann Pfarrer Volker Matthaei unter 5 86 80 anrufen. Die Büchereifiliale im Bürgerhaus Buckenberg-Haidach ist unter der Telefonnummer 39 25 54 (Lisa Müller) zu erreichen.
Erstellt von: Martina Schaefer